Ein Haus der Erzählungen: M+M FIEBERHALLE

100 Sekunden: Direktor der Villa Stuck, Micheal Buhrs und das Künstlerduo M+M über die Ausstellung „Fieberhalle“.

villa stuck m+m fieberhalle

Vom 17. Oktober 2019 bis 12. Januar 2020 zeigt die Villa Stuck in ihrem Ateliergebäude die speziell für diese Räume konzipierte Ausstellung »FIEBERHALLE« des Künstlerduos M+M (Marc Weis und Martin De Mattia).

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Stadträtin Dorothea Wiepcke

Kulturreferent Anton Biebl

Am Abend des 16. Oktobers eröffnete die Villa Stuck zusammen mit dem Künstlerduo M+M, dem Kurator und Direktor der Villa Stuck Michael Buhrs sowie der Stadträtin Dorothea Wiepcke und dem Kulturreferent Anton Biebl die Ausstellung.

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Durch die vom Künstlerduo konstruierte gerüstartige Struktur entsteht eine zweite architektonische Ebene im Innenraum des Gebäudes. Diese schafft neue Räume und führt die Besucher*innen frei durch die labyrinthischen Gesamtinstallation, bestehend aus aktuellen Filmzyklen von M+M.

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»Nichts nacheinander und nichts hintereinander. / Alles nebeneinander und gleichzeitig. / Sich in allen Zeiten parallel befinden. / Sich in alle Richtungen bewegen./ […] Das Erlebnis aus der Linearität der Erzählung befreien.« Fast wie in einem Wachtraum, in einem psychogenen Fieber, fühlen sich die Besucher*innen beim durchwandeln der Räume.

Die Filme fungieren als narrative Knotenpunkte, bestehend aus Doppelprojektionen, in denen sich die Erzählebenen ineinander schieben und psychologische Zwischenräume entstehen, in die M+M die Betrachter*innen förmlich hineinziehen. Der Protagonist (dargestellt von Christoph Luser) findet sich so in kontrastiv emotionalen Situationen wieder, die von so unterschiedlichen Motiven geprägt sind wie Gewalt, Zärtlichkeit, Mordlust, Sexualität, familiäre Abgründe.

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Der im Zeitraum von fast sieben Jahren entwickelte Filmzyklus »7 Tage« sowie die zuletzt hinzugekommene Arbeit »Der 8. Tag« bilden die Grundelemente des Parcours. Referenzen zu Filmen wie Alan Parkers »Angel Heart« (1987), John Badhams »Saturday Night Fever« (1977), Dario Argentos »Tenebre« (1982) oder Stanley Kubricks »The Shining« (1980) sind zumeist nur unterbewusst zu erahnen. Durch die Dialoge, die Musik und die Kameraführung entstehen höchst suggestive Momente, denen die wechselhafte Hauptfigur in den unterschiedlichen Szenen ausgesetzt ist.

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Einen besonderen Abschluss bietet das speziell für die Ausstellung entwickelte 3D-Video »Mad Mieter«. Protagonistin ist in diesem Fall eine Gottesanbeterin, die in einer bürgerlich eingerichteten Mietswohnung lebt, wo es nach einem anfänglich noch beschwingt anmutenden Techtelmechtel zu einem grausamen Ende kommt. Diese neue Arbeit wird für die Besucher*innen der Ausstellung in 3D aufgeführt und ist mit einer Partitur unterlegt, die der Komponist Moritz Eggert verfasst hat.

Fotos © Karolina Jakovljevic

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