„like an eagle saves his eggs“

Am Wochenende 5./6. Mai fand der erste KONTAKTlinse-Workshop dieses Jahres statt. Freiheit muss man schützen, „like an eagle saves his eggs“. Unter diesem Motto stand der zweitägige KONTAKTlinse-Workshop. Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und deutsche Jugendliche tauchten gemeinsam ein in die kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Freiheit. Den 16 Jugendlichen wurde so eine Möglichkeit gegeben sich und ihre Wünsche mitzuteilen. Über allem schwebte die Dankbarkeit in Deutschland sein zu können. Über allem schwebte jedoch auch der Wunsch nach mehr Rechten und „der ganzen Freiheit“. Es war ein sehr intensiver Workshop, der uns alle sehr berührt und nachhaltig beeindruckt hat.

Nachdem wir zwei Wochen vor dem Termin keine einzige Anmeldung, einen Tag davor aber 34 Anmeldungen zu verzeichnen hatten, ließen wir die Dinge mit einem gewissen Berufsoptimismus ganz gelassen auf uns zu rollen. Ganz glücklich waren wir dann, als am Samstag 16 Jugendliche vor uns standen, also genau die Anzahl, für die das Angebot gedacht war. Auch drei deutsche Schüler haben sich mit den 13 Flüchtlingen aus Uganda, Nigeria, Somalia und Afghanistan, eingefunden, um gemeinsam Filme zu drehen.

Zum Thema „Freiheit“ entstanden äußerst persönliche Filme, die Jugendlichen arbeiteten engagiert in kleinen Gruppen und gaben viel von sich und ihren Lebenswelten preis. Great, ein junger Nigerianer, schrieb zu Beginn dieser Woche:

just want to say thank you for the media workshop… It made me really happy,because someone appreciated what i could do…
just want to appreciate you guys for the opportunity given us to display our talents… A lot of us never had such oportunities,especially me….God bless you..

Von diesem jungen Mann gibt es eine Aufnahme, die wir „Greatsong“ genannt haben. Geplant ist auch, dass er bei der Abschlusspräsentation auftritt.

Unterstützt wurden die Jugendlichen von den beiden Medienpädagogen des JFF e.V. Thomas Kupser und Mareike Schemmerling und von der politisch engagierten Video-Künstlerin Tamara Moyzes, die sich sehr professionell und motiviert um die Jugendlichen kümmerten.
Tamara schrieb als Feedback zum Workshop: I’m so happy that we all have the same feeling, and we want to help more as we already did.

Zum Ende des Workshops wurden fleißig Kontakte ausgetauscht und die positiven Rückmeldungen bestätigen uns in dem Gefühl, dass KONTAKTlinse ein wichtiges Projekt ist, dass wir gerne fortsetzen möchten.

Eine Mutter schrieb uns:

Mein Sohn war bei Euch im Kontaktlinsen-Workshop. Er war sehr begeistert, aber auch sehr betroffen.
Was passiert mit den Jugendlichen? Werden Sie wirklich größtenteils abgeschoben? Kann man sich noch für sie engagieren?
was mich darüber hinaus interessiert: Ist der Workshop eine einmalige Veranstaltung für die Gruppe,
oder ergeben sich weitere Aktionen? Für die jugendlichen Flüchtlinge wäre das doch sicher gut.

Übrigens: Die Ergebnisse dieses Projekts werden am 30. Juli 2012 um 19.00 Uhr im Museum Villa Stuck öffentlich präsentiert.
Mit Vorführung der Filme, Beiträgen der Jugendlichen und Musik der Band Vigilance of Gypsy Swing!

Foto: Barbara Donaubauer

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