Online-Filmprogramm Teil 2 zur Ausstellung »Stimmen«

Ab sofort ist der zweite Teil des Filmprogramms »Malgré les trous de mémoires / In spite of memory lapses«, welches von Maya Schweizer kuratiert wurde und aus sieben filmischen Arbeiten besteht, für die Dauer von einer Woche auf unserem YouTube-Kanal zu sehen.

Maya Schweizer: »Das Filmprogramm präsentiert experimentelle Arbeiten, die sich mit Formen von Erinnern und Vergessen beschäftigen. »Malgré les trous de mémoires« (dt.: trotz Gedächtnislücken) spannt einen dramaturgischen Bogen vom hilflosen Versuch, sich an alles erinnern zu wollen, zu der drohenden Gefahr, nichts vergessen zu können. Der zweite Teil (performing the archive) konzentriert sich auf Filme, die einen physischen Zugang zur Erinnerung nahelegen. Dies sind beispielsweise Filme, in denen Archivdokumente performativ aufgeführt werden – und in denen die Konfrontation mit der Geschichte von Orten nicht zu übersehen ist.« 

 

Juliane Jaschnow und Stefanie Schroeder
[ˈdʊŋkl̩ ˌdɔɪ̯ ʧlant] Dunkeldeutschland
2015, 13:13 Minuten

[ˈdʊŋklˌ̩ dɔɪʧ̯ lant] ist eine Geisterbahnfahrt durch die ehemalige ostdeutsche Industrieregion Halle/Bitterfeld, die sich ihres Rufs entledigen will: Fabriken und Schornsteine verschwinden, Wellnesscenter breiten sich aus, Schafe grasen unter Solarpanels. Dicht an der neuen Oberfläche lagert die jüngste Vergangenheit.Die Reise beginnt im Dunkeltrakt der ehemaligen ORWO Filmfabrik Wolfen, wo Filmmaterial in absoluter Dunkelheit hergestellt wurde. Ausgangspunkt des Films ist ein wortwörtlich Nehmen des negativ besetzen Begriffs und Klischeebildes Dunkeldeutschland. Es entsteht ein Portrait des Verschwindens eines Ortes und zugleich das Protokoll seiner Erfindung.

Juliane Jaschnow: Freischaffende Filmemacherin und Künstlerin. Kunststudium an der HGB Leipzig mit dem Schwerpunkt Fotografie und Expanded Cinema. Studium der Kommunikations- und Medienwissenschaften, Auslandsaufenthalte an der Moskauer Lomonossow-Universitat und der Akademie der Bildenden Künste Wien. Absolventin der Professional Media Master Class für künstlerischen Dokumentarfilm und des PMMC Lab am werkleitz Zentrum für Medienkunst, Teilnehmerin der Berlinale Talents und Mitglied der Filmischen Initiative Leipzig FILZ.

Stefanie Schroeder: Studium Kunstgeschichte/Kommunikationswissenschaften/Kunstpädagogik an der Universitat Greifswald. Mitbegründung und Organisation des unabhängigen Kulturzentrums WBS70, Greifswald. Gaststudent im Bereich Medienkunst, HFG Karlsruhe. Studium Fotografie an der HGB Leipzig. Gaststudium Villa Arson, Nizza. Professional Media Master Class, werkleitz e.V. Halle/Saale. Mitglied der Filmischen Initiative Leipzig FILZ. PMMC Lab, werkleitz e.V. Halle/Saale. Pilotprogramm für Nachwuchsfilm der Mitteldeutschen Medienforderung.

 

Sirah Foighel Brutmann und Eitan Efrat
Orientation
2015, 12 Minuten

Orientation richtet den Blick auf zwei Orte – die öffentliche Skulptur White Square zum Gedenken an die Gründer*innen von Tel Aviv und den Schrein des palästinensischen Dorfes Salame im heutigen israelischen Kafar Shalem – und damit auf die Fähigkeit von architektonischem Material sowie von Ton und Bild, kollektive Vergesslichkeit zu registrieren. 1989 stellte der israelische Bildhauer Dani Karavan seine Skulptur White Square fertig. Das Werk wurde von der Stadtverwaltung in Tel Aviv in Auftrag gegeben. Am Ende des Bauprozesses beschloss Karavan, die Skulptur den Gründer*innen von Tel Aviv zu widmen – darunter seinem Vater Abraham Karavan, der ab den 1930er-Jahren vier Jahrzehnte lang der Landschaftsarchitekt der Stadt war. Die Skulptur besteht aus einfachen geometrischen Formen, ist aus weißem Beton gefertigt und wurde vom International Style der frühen Architektur in Tel Aviv beeinflusst. Der White Square – auf dem höchsten Punkt des östlichen Stadtrands von Tel Aviv gelegen – blickt durch die Wolkenkratzer hindurch bis zum Mittelmeer im Westen. Der umgangssprachliche Name des Hügels, auf dem sich der Weiße Platz erhebt, lautet auf Arabisch: „Giv’at Batih“ (Wassermelonenhügel).
Die Überreste des Schreins von Salame, im heutigen Stadtteil Kfar Shalem in Tel Aviv, befinden sich einige hundert Meter südlich dieses Hügels. Der verlassene Kuppelbau befand sich einst im Zentrum des alten palästinensischen Dorfes Salame. Das Dorf, das auf das 16. Jahrhundert zurückgeht, lag bis 1948 an der Landstraße vom Hafen Jaffa zum Festland. Während der „Nakba“ von 1948 wurde es von der israelischen Armee und dem neuen zionistischen Staat besetzt und entvölkert. Wochen nach der Vertreibung der palästinensischen Dorfbewohner von ihrem Land besiedelten die israelischen Behörden, die Wellen jüdischer Einwanderung verwalteten, das Dorf mit jemenitischen Juden. Diese wurden in den ursprünglichen palästinensischen Steinhäusern angesiedelt. Heute, Jahrzehnte später, ist der Besitz des Landes immer noch umstritten, und die jüdisch-israelischen Bewohner von Kfar Shalem sind von der Räumung bedroht, weil Baukonzerne planen, die Steinhäuser zu zerstören und ein neues profitables Viertel zu bauen.

Ausgewählte Ausstellungen und Screenings: Kunsthal Charlottenborg Kopenhagen 2019; Brakke Grond Amsterdam 2019; Atonal Berlin 2018; CAC Delme 2016; Iselp Brüssel 2017; Palazzo Medici Riccardi Florenz 2017; Les Rencontres Internationales Paris 2017; Argos Brüssel 2016; November Film Festival London 2016; Oberhausen Film Festival 2016.

 

SPOT
Ist das ein Laden oder eine Gedenkstätte?
2017,
1:18 Minuten

SPOTS untersuchen Facetten des NSU-Komplexes. Sie werfen Spotlights auf rassistische Verhältnisse, die rechte Netzwerke und deren Taten erst möglich machen. Sie setzen Ästhetik als politisches Handeln gegen die dominante täterfixierte Bildpolitik und die medialen Überschreibungen rund um den NSU-Komplex ein. Die SPOTS sind in deutscher, englischer und türkischer Sprache umsonst online verfügbar. Für Screenings stellen wir sie als dcps oder mp4-Dateien bereit.

„Ist das ein Laden oder eine Gedenkstätte?” hört wie ein Stethoskop Tatorte des NSU in Nürnberg auf ihren Nachhall ab.

Entstanden sind die SPOTS im Rahmen des Tribunals „NSU-Komplex auflösen“. Die SPOTS liefen u.a. im Werbeblock unzähliger Kinos. http://tribunal-spots.net

Das bundesweite Aktionsbündnis „NSU-Komplex auflösen“ besteht seit 2014 aus zahlreichen Initiativen, die sich mit strukturellem Rassismus, dem NSU-Komplex, sowie Gedenkkultur beschäftigen und sich für die Perspektiven von Betroffenen rassistischer Gewalt einsetzen. http://www.nsu-tribunal.de

 

Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger
Rainbow’s Gravity
2014, 32 Minuten

Rainbow Gravity ist eine kinematografische Untersuchung des im nationalsozialistischen Deutschland hergestellten Agfa-Color-Neu-Films. Entlang dessen drei Farbemulsionsschichten gräbt sich der Film tief in die eskapistische Farbbildlandschaft dieser Zeit und fragt nach materiellen Voraussetzungen, ideologischen Einlagerungen und Kontinuitäten der Agfa-Farbpalette. In ehemalige Produktionsstätten projizierte Bilder zerlegen dabei nicht nur sich selbst, sondern auch das an Historisierung gewöhnte Auge und versuchen das sichtbar zu machen, was die Farbe nicht zeigt.

Buch/Regie/Produktion/Montage: Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger Performer*innen: Berit Ehmke, Hanna Bergfors, Mayan Printz, Michał Głazik, Tanja Kämper Kamera: Smina Bluth Licht: Wassan Ali Ton: Birte Gerstenkorn, Olivia Oyama Soundtrack: Wibke Tiarks

Mareike Bernien und Kerstin Schroedinger arbeiten seit 2006 an gemeinsamen Film-, Ausstellungs- und Textprojekten. Zu ihren filmischen Arbeiten gehören Rainbow’s Gravity (2014), Red She Said (2011), Translating the Other (2010) und As Found (2009).

 

Katrin Winkler
performing monuments
15:16 Minuten

Katrin Winkler setzt sich in intensiven Recherchen mit der Frage auseinander, wie historische Ereignisse und ihre Folgen mit visuellen Strategien und demonstrativen Handlungen im öffentlichen Bewusstsein gehalten werden und was die Sicht- oder Unsichtbarkeit einzelner Diskurse bedingt. Ihre künstlerische Forschung im Bezug auf Begriffe wie Monument, Erinnerung, Anerkennung und Verantwortung untersucht, wie Geschichte geschrieben wird, welche gesellschaftlichen Verhältnisse dahinterstehen und welches kritische Potential dabei formuliert wird. Dazu betrachtet Winkler komplexe politische Zusammenhänge aus verschiedenen Blickwinkeln und verbindet ihre Spurensuche u. a. mit Archivmaterialien, und persönlichen Interviews. und literarischen Zitaten.

Ihre jüngste Arbeit performing monuments ist eine Fortsetzung ihrer thematischen Auseinandersetzung mit den Konsequenzen von Kolonialismus, Genozid und Apartheid in Namibia. Winkler lenkt den Blick auf das heutige Gedenken an den Genozid an den Herero und Nama durch die deutsche Kolonialmacht (1904–1908) sowie auf ein altes Kolonialdenkmal und Feierlichkeiten zur Erinnerung an Namibias Unabhängigkeitskampf. Dies kombiniert Sie mit Bildern von Teleskopen, die der Messung von kosmischer Gammastrahlung dienen. Beiträge von der Spoken Word-Poetin Nesindano „Khoes“ Namises, von Ester Utjiua Muinjangue, Vorsitzende der Ovaherero Genozid Foundation, sowie der Musikerin und Performerin Cecilia Oletu Nghidengwa fragen zusätzlich danach, wie sich Erinnerung formiert. (Text: Michaela Richter)

Produktion: Katrin Winkler, BERLIN Jahr: 2018 Format: HD 16:9, DCP, einkanalig, Farbe, Ton DCP: Till Beckmann Länge: 15:08 Sprache: Englisch mit deutschen Untertiteln
mit Ester Utjiua Muinjangue, Vorsitzende der Ovaherero Genocide Foundation in Namibia Cecilia Oletu Nghidengwa (alias King Cee) Musikerin und Performerin Nesindano „Khoes“ Namises (auch bekannt als Truth) Spoken Word Poet und Performer

Musik+Lyrik „M.O.N.U.M.E.N.T“ von Cecilia Oletu Nghidengwa (aka King Cee) „Ich komme von Frauen“ von Nesindano „Khoes“ Namises (alias Truth) „Y“ (wie in Chromosom) von Nesindano „Khoes“ Namises (alias Truth)
Kamera+ Schnitt: Katrin Winkler Tonaufnahme: Kauna Hoabeb Sounddesign: Azadeh Zandieh Farbkorrektur: Matilda Mester

Besonderer Dank: Felix Kraemer, Teresa Kuhn
Dank an: Israel Kaunatjike, Ester Utjiua Muinjangue, Berlin Postkolonial, John Nashongo, Naita Hishoono, Katutura Community Art Center, Beata Hamalwa, Christina Krappmann, Joost van de Port, Volker Buchholz, Iryna Lypova, Till Ronacher, Josephine Liebl, Anna Winkler, Yalda Afsah, Josephin Hanke, Laura Wagner

Katrin Winkler (*1983 in Starnberg) ist Künstlerin und Filmemacherin und lebt und arbeitet in Berlin. Ihre künstlerische Arbeit bewegt sich zwischen Expanded Cinema, intensiven Recherchen, Video und Fotografie. Inwieweit Geschichte (un-)sichtbar und mit der Gegenwart verwoben ist, ist eine wiederkehrende Thematik in ihrer künstlerischen Praxis. Sie absolvierte Recherche- und Assistenzaufenthalte sowohl am Katutura Community Art Center, Windhuk, Namibia als auch an der City Varsity, Kapstadt, Südafrika. Sie studierte Fotografie an der Hochschule München (BFA) und Medienkunst/ Mass Media Research und Kunst im medialen öffentlichen Raum bei Günther Selichar und war Meisterschülerin in der Klasse Expanded Cinema bei Clemens von Wedemeyer an der Hochschule für Grafik und Buchkunst, Leipzig. Am California Institute of the Arts, Los Angeles studierte sie Fotografie und Medien (MFA) unter anderem bei Allan Sekula und Billy Woodberry und war Teil des CalArts-Institute of Integrated Media. Sie war Teilnehmerin des BPA- Berlin Program for Artists. Ihre Filme, Videoinstallationen und Fotografien wurden auf Festivals und Ausstellungen gezeigt, u.a. im Neuen Berliner Kunstverein, bei den Kurzfilmtagen in Oberhausen, im Sursock Museum in Beirut, auf der Lagos Biennale und beim Forum Expanded der Internationalen Filmfestspiele Berlin.

 

Johanna Billing
I’m Gonna Live Anyhow Until I die
2012, HD,
16:29 Minuten

Zu einem Soundtrack, der von dem experimentellen Musiker Franco Battiato inspiriert wurde, folgt Billings Video einer Gruppe italienischer Kinder, die durch die Straßen Roms rennen und scheinbar tun, was ihnen gefällt. Ihre Abenteuer kulminieren in einer leeren Schule, wo sie beginnen, mit veralteten Lehrmitteln und Geräten herumzuspielen. Beeinflusst von ihrer Zeit in Rom während der Proteste gegen die Universitätsreformen im Jahr 2010, spielt Billings Arbeit auf Roms Geschichte der progressiven Pädagogik an und verweist auf die Psychoanalyse, Pier Paolo Pasolini und Bruno Munari sowie auf die frühe Tradition italienischer Filmemacher, die sich in ihren oft biografischen Filmen über die 40er und 50er Jahre auf die Freiheit der Kinder konzentrierten, die ihre Stadt erkunden, um über historische und gesellschaftliche Veränderungen zu reflektieren.

Mit: Palma Biadene, Eufrasia De Mattia, Andrea Folchi, Rocco Ciardo
Leonardo Faiella, Elena Lera & Gabriele Folchi, Pietro Faiella & Liliana Massari, Francesca Valentiini, Roberta Sprizzi & Alessandro, Chimera Poppi, Cecilia Canziani und Davide Ferri

Kamera: Manne Lindwall
Zweite Kamera: Tiziano Casanova
Ton: Enrico Lenarduzzi
Standfotograf und Assistent: Lauren Brincat
Schnitt: Johanna Billing

Musikalische Soundtrack-Aufnahmen: Interpretationen basierend auf „Cariocinesi“ und „Mechanics“ (ursprünglich geschrieben und gespielt von Franco Battiato, aus dem Album „Fetus“, 1972, Bla Bla records Italy). Arrangiert von Johanna Billing zusammen mit den Musikern Andreas Söderström (Pfeifen, Gitarre, Schlagzeug, Synthesizer, Pumporgel), Patric Thorman (Kontrabass, E-Bass, Klavier, Vibraphon, Schlagzeug), Jonna Sandell (Violine) , Karl-Jonas Winqvist (Glockenspiel, Fender Rhodes, Cembalo, Becken) und Christian Gabel (Schlagzeug). Aufgenommen und gemischt von Christian Gabel im Cobra Studio. 

Tonmischung: Joachim Ekermann, Helter Skelter
Farbkorrekturen: Schweizer, Stockholm
Blu Ray Produktion: Filmtech, Stockholm
Projektkoordination: Cecilia Canziani und Stefano Collicelli Cagol

Produziert von Fondazione Sandretto Re Rebaudengo und The Mac, Belfast, mit Unterstützung von Iaspis, dem internationalen Programm des Swedish Arts Grants Committee.

Besonderer Dank an: Restaurant ”Il Biondo Tevere”, Roma, Fondazione Giuliani, Roma, Adrienne Drake, Chimera Poppi, Davide Ferri, Cecilia Canziani, Lauren Brincat, Daniella Gallo, Roberto Panzironi, Angelo Forestan, Schweiz, Stockholm Filmtech, Stockholm.

Johanna Billing (geb. 1973, Jönköping, Schweden) macht seit 1999 Videoarbeiten, die Musik, Bewegung und Rhythmus miteinander verweben. Indem sie die Produktionsweisen von kollektiven Live-Events und Workshops mit einer filmischen Sprache verbindet, leitet Billing teils die Teilnehmer*innen an, teils aktiviert sie eine Reihe von Improvisationen rund um den Begriff der Performance und die Möglichkeit, die er bietet, um Fragen des Öffentlichen und des Privaten sowie des Individuums in der Gesellschaft als Ganzes zu erforschen. Billing thematisiert oft politisches Klima und kulturelle Besonderheiten, aber noch wichtiger ist, dass sie durch eine dokumentarische Methode ihr Filmemachen in einen fiktiven Raum transformiert, um tatsächliche und erfundene Ereignisse zu untersuchen und wie diese gefilmte Verdichtung deren Überschneidungen beleuchtet. Billings Filme beinhalten oft Musik, die in ihren Händen zu einem Werkzeug für Kommunikation, Erinnerung und Rekonstruktion wird.

 

Arnold Dreyblatt
The Resting State
42:49 Minuten

Dreyblatt begann seine Forschungen zum kognitiven Phänomen des „Resting State“ während eines Aufenthalts am Center for Arts, Science and Technology des MIT (Boston) zwischen 2014 und 2015. Kognitionswissenschaftler*innen haben jene Formen der Informationsverarbeitung erforscht, die auftreten, wenn das Gehirn nicht mit der Bewältigung bestimmter Aufgaben beschäftigt ist und wenig oder keine äußeren Reize vorhanden sind. Die Proband*innen werden einer reizarmen Umgebung ausgesetzt, in der Licht- und Tonsignale eingesetzt werden und die Introspektion in zufälligen Intervallen mit verbalen und visuellen Hinweisen unterbrochen wird. The Resting State konzentriert sich auf die Methoden, mit denen Forscher*innen versuchen, diesen wesentlichen Aspekt des Bewusstseins zu dokumentieren und zu testen, während sie gleichzeitig die*den Rezipientin*en zum Testobjekt machen. Archivfilmausschnitte, die neurologische und psychologische Tests zeigen, Berichte von Versuchspersonen und Befragungen von Forscher*innen hinterfragen die zentrale Rolle, die Visualisierung und Sprache für unser Verständnis von inneren mentalen Zuständen spielen.

Ursprünglich produziert als Teil der Installation: „The Resting State“, n.b.k. Neuer Berliner Kunstverein, Berlin, 2019

Unterstützung des Projekts durch eine Residency am Center for Arts, Science and Technology des Massachusetts Institute of Technology (2014-2015) Sprachaufnahme und Audio-Postproduktion: Studio für Elektroakustische Musik, Akademie der Künste, Berlin, 2019

Stimme: Alexa Dvorson Audio-Bearbeitung: Jörg Hiller, Choose Berlin Musik: Arnold Dreyblatt Bilder: Internet Archive / Moving Image Archive

Arnold Dreyblatt (*1953 in New York City, lebt seit 1984 in Berlin) lehrt als Professor für Medienkunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2007 wurde er zum Mitglied der Akademie der Künste, Berlin, gewählt. Einzelausstellungen und Projekte im öffentlichen Raum u. a.: Neue Berliner Kunstverein, Berlin (2019); Museolaboratorio, Città Sant’Angelo (2018); Stiftung Schloß Leuk (2018); Akademie der Künste, Berlin (2017); Hamburger Bahnhof, Berlin (2015); Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück (2015; 2013); Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (2013); Science Museum, London (2010); Jüdisches Museum, Berlin (2008); Gemäldegalerie, Berlin (2007). Gruppenausstellungen (Auswahl): Akademie der Künste, Berlin (2016; 2011; 2009; 2008); Amerika-Gedenkbibliothek, Berlin (2016); Draiflessen Collection, Mettingen (2015); Center for Contemporary Arts, Prag (2012); Jüdisches Museum, Berlin (2012); Deutsches Hygiene-Museum, Dresden (2011); Museum für angewandte Kunst, Wien (2009); Hamburger Bahnhof, Berlin (2006; 2000).

 

 

 

 

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