Silke Hohmann über Martin Fengel #26

Silke Hohmann arbeitet in der Redaktion des Kulturmagazins MONOPOL. Dieses Mal hatte sie die Aufgabe, sich Gedanken über ein Foto von Martin Fengel zu machen. Das Motiv macht es Betrachtenden nicht leicht, aber am Ende weckt es schöne Phantasien  …

„Dieses Bild verrät nichts über den Ort, an dem es aufgenommen wurde. Kein Hinweis, kein Ausblick auf irgend etwas, nur eine graue Mauer irgendwo unter einem aufgewühlten Himmel.

Und trotzdem ist mir auf eine geheimnisvolle Weise alles klar. Ich kann den Brennspiritus riechen, und außer den Kohlen knistert auch irgendeine schöne Erwartung gegen die aufziehnde Abendkühle an. Etwas übermütig Imrpovisiertes, etwas, für das etwas anderes warten muss, vielleicht sogar etwas Verbotenes oder zumindest Geheimes.

Vermutlich wird an diesem Abend noch geküsst. Und ich weiß absolut nicht warum, aber ich bin mir ganz sicher, dass hinter dieser grauen Mauer das Meer ist.“ (Silke Hohmann)

Ein Begleitblog zum Projekt “Wachs” von Martin Fengel:

Martin Fengel schickt jede Woche einem Künstler, Autor und anderen Menschen, dessen Arbeit oder Werk er besonders schätzt, ein Foto mit der Bitte, dies zu betrachten und ein paar Zeilen über die einströmenden Assoziationen aufzuschreiben. So entsteht zu dem optischen auch ein textliches Kompendium, was sowohl die Möglichkeit der Interpretation oder einfach nur der Beschreibung birgt.
Auf mucbook und im Blog der Villa Stuck zeigen wir jeden Montag – wenn das neue Bild aufgehängt wird – was sich andere dazu denken.

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