Welcome, Team Stuck!

Team Stuck, jugendliche Museumsexperten im Museum Villa Stuck. Foto von Vivi D'Angelo

Jugendliche sehen Kunst mit anderen Augen als Erwachsene. Mit dem „Team Stuck“ können Besucher der Villa Stuck diesen Blickwinkel jeden ersten Sonntag im Monat kennenlernen.  Wir haben ein Video von der Premiere und eine Reportage unseres Medienpartners kolossal – Stadtmagazin für Schüler in München.
Im Bild (untere Reihe, v. l. n. r.): die Museumsexpertinnen Gul-Panna, Lisa, Hanna und Zalla, gemeinsam mit Regisseur Martin Heindel (links oben), Stephanie Lyakine-Schönweitz und Tommy Jackson von Fränzchen.


Als „Team-Stuck“ leiten die vier jungen Kunstexpertinnen Gul-Panna, Hanna, Lisa und Zalla in einer dialogisch-szenischen Führung durch die Historischen Räume der Villa Stuck und sprechen über Exponate, das Leben des Malerfürsten sowie die Villa Stuck als einzigartiges Gesamtkunstwerk.

Bald geht‘s los! Ein bisschen aufgeregt so kurz vor der Premiere sind die Mädchen dann doch: „Wir werden schon schlafen können“, sagen Lisa und Hanna und schauen sich an. „Aber vielleicht nicht so gut, wie sonst.“ Lisa (13), Hanna (13), Zalla (12) und Gul-Panna (12) lassen seit 31.01. als „Team Stuck“ die Familie Stuck wieder auferstehen – in einer selbst gestalteten Führung durch deren Villa .

Das „Team Stuck“ ist aus einer Kooperation zwischen dem Kreisjugendring München-Stadt und dem Museum Villa Stuck hervorgegangen. Mit Unterstützung von Kunstpädagoginnen und Kunstpädagogen haben die vier Mädchen Inhalte ihrer Führung ausgewählt. Mit Hilfe von Schauspielerinnen des TATwort Improvisationstheaters haben sie gelernt, in unterschiedliche Rollen zu schlüpfen.

Team Stuck – jugendliche Museumsexperten from Villa Stuck on Vimeo.

Regisseur Martin Heindel war für die Übergänge zwischen verschiedenen Teilen der Führung zuständig. Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene, sollen die Villa Stuck so mit neuen Augen sehen können. Vor jedem Ausstellungsstück Zahlen und Fakten herunterrattern? Langweilig! Hier wird geschauspielert: Zalla und Gul-Panna erstarren vor der Medusa in Franz von Stucks Eingangshalle. Gul-Panna wird zum „Wächter des Paradieses“ – der übrigens Franz, aka Zalla, frappierend ähnlich sieht.

Und wenn Lisa in die Rolle von Franz‘ Frau Mary schlüpft, spricht sie mit amerikanischem Akzent. Auch das Publikum ist gefordert: „Was fällt Ihnen an dem Bild auf?“ – „Wofür wurde der Altar verwendet?“ – „Wo haben Sie die Zentauren schon mal gesehen?“ Gepflegtes Wegdämmern während der Führung ist da nicht drin. Die nächste Aufgabe: „Folgen Sie der gelben Linie!“ Gar nicht so einfach, denn die gelbe Linie, die erst brav an einer Treppe entlang führt, schwingt sich bald zu schwungvollen Ornamenten an der Decke der Villa Stuck auf.

„Damit wollte Franz zeigen, dass er auch was anderes kann – nämlich Jugendstil“, erklären die Mädchen. Alle vier haben ein gemeinsames Lieblingsstück in der Villa: das Gemälde „Der Wächter des Paradieses“. Das hält Gul-Panna jedoch nicht davon ab, in der Führung trocken darauf hinzuweisen, dass der Maler die linke Hand des Engels nicht richtig hinbekommen hat. „Da hat er sie lieber weggelassen“, konstatiert die junge Museumsführerin. Und tatsächlich versteckt der Wächter eine Hand verschämt auf dem Rücken.

Regelmäßig geht das „Team Stuck“ nun auf seine ungewöhnliche Tour durch die Künstlervilla: Die Rundgänge bietet das Team jeweils am ersten Sonntag im Monat um 15.30 Uhr an.

Text: Iris Volk

Foto & Video: Vivi D’Angelo

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