Kleine, Große und Riesen auf der Vernissage

Die Ausstellung „Geh und spiel mit dem Riesen“ hat gleichermaßen große und kleine Rezipienten im Blick. Entsprechend wurden Kinder auch an dem Vernissage-Programm beteiligt. Auf dem Podium wird Münchens 2. Bürgermeister Josef Schmid von dem jungen Moderatoren-Team auch auf aktuelle Themen wie die Flüchtlingskrise angesprochen: „Was tun Sie für Kinder, die keinen Pass haben?“

Kuratorin Eva-Maria Stadler erläutert mit großer Leidenschaft das Konzept der Ausstellung, in der Kinder als Kunstbetrachter ernst genommen werden sollen. „Diese Ausstellung möchte einen Raum für echte Teilhabe bieten, in dem Kinder mit eigenen Gedanken, Ideen und Meinungen ernst genommen werden, wendet sich aber nicht explizit und ausschließlich an Kinder oder Familien, sondern an Besucherinnen und Besucher jeden Alters.“

Kulturreferent Küppers musste die Frage beantworten, ob Kultur nicht langweilig sei. Die Antwort hat viele überrascht: „Ja, Kultur ist oft auch langweilig.“

Michael Buhrs  wurde gefragt:“Warum macht man als Direktor eines Museums so eine Ausstellung?“

Körpersprache: Im Künstlergarten der Villa Stuck hat der österreichische Künstler Heimo Zobernig das Wort »APROPOS« in Helvetica installiert. Die horizontal und vertikal ineinander verschachtelten Buchstaben werden durch Klettern, Sitzen, Laufen und Begehen lesbar.

Handgemacht aber gar nicht handlich: Auch wenn es keiner glauben mag: Jeff Koons wütender „Hulk“ wurde mit Öl auf Leinwand gepinselt. Und wäre das Gemälde drei Millimeter größer, hätte es nicht durch unsere Tür gepasst.

Ambivalent: „Im Meer möchte ich ihr nicht begegnen, aber hier möchte ich mich an sie kuscheln“, ein Kind beschreibt die Riesenkrake von Cosima von Bonin.

Süß, lebendig und immer auf Spaß aus – die Kuratorinnen Eva-Maria Stadler und Anne Marr hinterfragen das gesellschaftliche Bild der „Kindheit“. Viele der ausgewählten Kunstwerke brechen bewusst mit gängigen Klischees zur Kindheit.

Große und kleine Bewegungen: Die performative Installation »Echauffement lecture« des »Petit Musée de la danse« des Choreographen Boris Charmatz lädt Erwachsene und Kinder zum Mitmachen ein: Quer durch den Raum hängen Holzbrettchen mit choreografischen Anweisungen. Durch die kreuz und quer aufgehängten Bretter müssen sich die Besucher beugen, strecken oder kriechen und merken oft nicht, dass sie sich schon in einem Tanz befinden.

Kunst, ohne dass man es merkt: „Ohne zu wissen, dass ihr tanzt“

Das Lieblingsbild vieler Besucher: Hat jemals ein Künstler innere Zerrissenheit so anschaulich dargestellt? „Charlie Brown wird therapiert von Lucy, die zugleich Ursache vieler seiner Probleme ist“, erklärt Kuratorin Eva-Maria Stadler. Die Situation kennen vermutlich viele Kinder aus dem Umgang mit ihren Eltern.

Jeder nach seinen Möglichkeiten. Ähnlich wie dieses Kunstwerk, dass je nach Größe des Besuchers mehr Möglichkeiten eröffnet, sehen die Kuratorinnen auch die Möglichkeiten der kleinen Besucher, die Ausstellung insgesamt zu erfahren. „Nicht jeder muss alles verstehen können“, erklärt Anne Marr.

Sicher ein Treffer: Das Thema Fußball interessierte die jungen Besuchern natürlich besonders.

Kinder an die Mucke: Die Herrschaft am DJ-Pult übernahm der Nachwuchs.

Fotos: Jolanda Wilking

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