#IMT13-Blogparade – Vergangenheit erinnern. Zukunft gestalten.


»Vergangenheit erinnern – Zukunft gestalten: Museen machen mit!«
Das diesjährige Motto des Internationalen Museumstags am 12. Mai ist für das Museum Villa Stuck selbstverständliche Verpflichtung für die tägliche Arbeit in einem historischen Künstlerhaus, das sich gleichzeitig als offenes und zukunftsorientiertes Museum versteht. Unser Beitrag zur #Blogparade des IMT anlässlich des Internationalen Museumstages.

116 Jahre Villa Stuck, in dieser Zeit haben nicht wenige Transformationen stattgefunden, wurde Vergangenes in die jeweils aktuelle Zeit übertragen, und wurde dadurch ein neuer Blick ermöglicht. Nicht zuletzt für den Erbauer der Villa Stuck, Franz von Stuck selbst, war dieses Vorgehen der Schlüssel zur Umsetzung einer künstlerischen Vision zwischen Antike und Moderne, zwischen Historie und Zukunft.

Das übergreifende Prinzip der Künstlervilla Franz von Stucks ist das Gesamtkunstwerk, in dem sich Leben, Architektur, Kunst, Musik und Theater verbinden. Erbaut 1897 /1898 vereinigt das Haus luxuriöse Rauminszenierungen, ein repräsentatives Künstleratelier und privates Wohnen. Von seinen Zeitgenossen wurde die Villa Stuck als eine »moderne«, wenn auch eigenwillige Sensation gefeiert. Auf der Pariser Weltausstellung 1900 wurden die Möbel, die Stuck eigens für seine Villa entworfen hatte, mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Durch ein neues, großzügiges Ateliergebäude fand die Künstlervilla im Jahr 1915 ihre Vollendung. Auf der Rückseite der Villa befindet sich ein Künstlergarten, der pompejanische Vorbilder mit Kunstwerken des 19. Jahrhunderts verbindet.

In den 1960er Jahren wurde die Villa Stuck ein zweites Mal „erfunden“. Dank des großzügigen finanziellen Einsatzes von Hans Joachim und Amélie Ziersch konnte die Villa Franz von Stucks  gerettet werden. Im Jahr 1965 kaufte das Ehepaar Ziersch die durch Kriegseinwirkungen schwer beschädigte Künstlervilla, die in den folgenden Jahren mit Unterstützung und Beratung des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege und der Landeshauptstadt München restauriert wurde. Im Jahr 1967 schenkten Hans-Joachim und Amélie Ziersch die Künstlervilla einer gemeinnützigen Körperschaft, dem Stuck-Jugendstil-Verein, mit der Zielsetzung der späteren Weitergabe der Schenkung an die Landeshauptstadt München. Und im März 1968 eröffnete das Museum Villa Stuck zum ersten Mal seine Pforten für Besucherinnen und Besucher.

1992 ging die Künstlervilla samt Inventar (zahlreiche Werke Franz von Stucks, die Jugendstil-Glassammlung und Bibliothek sowie ein Stiftungskapital) als Schenkung in den Besitz der Landeshauptstadt München über. Seitdem führt das Haus den Namen „Villa Stuck. Eine Stiftung der Landeshauptstadt München mit Schenkung Hans-Joachim Ziersch“.

Vor dem Hintergrund dieser unterschiedlichen Bezüge auf die Zeit um 1900, immer wieder aber auch auf das aktuelle und zukünftige Kunstgeschehen, thematisieren die aktuellen Programmsetzungen der Villa Stuck die künstlerische und kulturelle Vielfalt des 19. bis 21. Jahrhunderts. Künstlervilla, Wechselausstellungen und Sammlungen treten in einen fruchtbaren Dialog. Die Villa Stuck wird damit gleichermaßen zur Quelle der Inspiration und des künstlerischen Austauschs sowie zum Wissensspeicher – ein Ort, der allen Besucherinnen und Besuchern offen steht.

In den vergangenen Jahren hat es sich das Museum Villa Stuck zudem zur Aufgabe gemacht, sein Publikum gezielt auch über soziale Netzwerke anzusprechen. Gemeinsam mit mucbook.de, dem München-Blog, wurde ein Blog eingerichtet, der das Programm des Museums im Internet begleitet, in vielen Fällen sogar ergänzt und erweitert. Eigens produzierte Filme, Interviews oder Texte sind zusätzliche Angebote einer modernen Vermittlungsarbeit, die auch vor Facebook oder Twitter nicht Halt macht, sondern diese Plattformen zur gezielten Ansprache des Publikums nutzt.

Das Programm zum Internationalen Museumstag am 12. Mai richtet sich in erster Linie an die Besucherinnen und Besucher des Museums, die wir bei freiem Eintritt dazu einladen, die Historischen Räume Franz von Stucks und die Sammlung des Museums kennenzulernen. Präsentieren werden wir auch den „Gesamtkunstwerker“ Frederick Kiesler, dessen Leben und Werk die Ausstellung „Die Kulisse explodiert!“ derzeit anschaulich präsentiert.

Führungen zum Internationalen Museumstag 2013

11 und 16 Uhr: Führungen durch die Historischen Räume Franz von Stucks

14 Uhr: Führung durch die Ausstellung »Die Kulisse explodiert. Frederick J. Kiesler, Architekt und Theatervisionär«

FRÄNZCHEN, das Kinder- und Jugendprogramm stellt sich anlässlich des Internationalen Museumstags ebenfalls vor. Von 14 bis 16 Uhr findet im neu eingerichteten JUGENDzimmer der Workshop „Aus Alt mach Neu!“ statt. Nach einem Rundgang durch die Villa Stuck, in dem die Kindern viele alte Sagenfiguren kennenlernen, gestalten sie aus Stoff und mit der Nähmaschine eigene neue sagenhafte Figuren und stopfen sie mit Watte aus. Ob mit Hörnern, Schlangenhaaren oder Fellbeinen … was wird wohl an diesem Tag in der Villa Stuck entstehen? (Kreativworkshop für max. 10 Kinder von 7-11 Jahren. Anmeldung unter 45 55 51 0, Teilnahmegebühr € 8.- inkl. Materialkosten).

Und wer am 12. Mai nicht persönlich bei Herrn Stuck vorbeikommen kann, dem seien folgende Links empfohlen:

Website des Museums: villastuck.de

Blog: villastuck-blog.de

Rückschau zum Tweetup anlässlich des 150. Geburtstags Franz von Stucks

Facebook: facebook.com/villastuck

Twitter: twitter.com/villastuck

Youtube: youtube.com/user/museumvillastuck

Vimeo: vimeo.com/museumvillastuck

Michael Buhrs, Direktor

Foto: Viviana D’Angelo

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