Letzte Gelegenheit: Efrat Natan und Nahum Tevet in der Villa Stuck

Nur noch bis 28. Januar 2018 ist die erste Gegenüberstellung überhaupt der beiden israelischen Künstler Efrat Natan und Nahum Tevet in der Villa Stuck zu sehen. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick zurück und kündigen gleichzeitig für den 24. Februar um 17 Uhr unsere letzte EINBLICKE-Führung durch die Ausstellung mit der Projektkoordinatorin Sara Kühner an. 

Die Künstler verbindet eine lange Freundschaft.

So unterschiedlich die Ästhetik ihrer Werke ist, so ähnlich ist das künstlerische Verständnis der Künstler. Beide vereinen Ansätze der Konzeptkunst mit einer neuen, einfachen Materialästhetik. Die Ausstellung erstreckt sich über mehrere Stockwerke und Räume.

Das Erdgeschoss ist den Werken Efrat Natans gewidmet. Die Kindheit im Kibbuz prägt ihr gesamtes Schaffen. Sehr eindrücklich und poetisch ist die räumliche Gegenüberstellung der Videoinstallation „Phoenix“ mit der Installation „Nocturno“ – ein brennendes Bett und ein gespenstig still anmutendes Bett in nächtlicher Schwärze.

Zur Preview fand ein Künstlergespräch mit Doron Rabina (rechts), Chefkurator des Tel Aviv Mueums, Efrat Natan (links) und Nahum Tevet (Mitte) statt.

In einem Vortrag zu „Minimal Actions, Justaposed: Efrat Natan and her proximity“ hat sich Nicola Trezzi (Direktor des Center for Contemporary Art Tel Aviv) mit der künstlerischen Sprache von Efrat Natan beschäftigt. Vor allem das Material ist Träger von konzeptueller Bedeutung.

Efrat Natan: Roof Work, 1979/2017.

Die Künstlerin verwendet hauptsächlich Materialien, die wie die Sensen der Skulptur „Swing of the Scythe Sculpture“ im Kontext mit dem Leben im Kibbuz stehen. Ihre persönlichen Mythologien fragen immer auch nach gesellschaftlichen Wertvorstellungen. Verbindungen zur italienischen Arte Povera und den mythologischen Ideen von Joseph Beuys und Joan Jonas sind in ihren Arbeiten zu entdecken.

Efrat Natan: Im Vordergrund: Swing of the Scythe Sculpture, 2002, Hintergrund: The Big Window, 2015.

Die raumgreifenden Installationen Nahum Tevets haben im oberen Geschoss Platz gefunden. Das Verhältnis von Raum und Objekt spielen in zahlreichen seiner Werke eine große Rolle. Dies wird beim Anblick des Hauptwerks „Seven Walks“ (1997-2004) sehr deutlich. Der ganze Raum ist mit geometrischen Figuren in unterschiedlichsten Ebenen und gedämpften Farben gefüllt und verbindet sich durch Form und Farbe führt beim Umschreiten zu ständig wechselnden Blickwinkeln.

Nahum Tevet, Seven Walks, 1997-2004.

Mit seinen Werken auf Glas hat sich der Kunsthistoriker Thierry de Duve auseinandergesetzt. Letzte Woche hat er über Nahum Tevet referiert und schließlich mit dem Künstler selbst über dessen Schaffen gesprochen. Im Fokus stand dabei der radikale Ansatz Tevets, der in der Tradition zu Duchamp steht und direkte Einflüsse von Robert Rauschenberg belegt.

Nahum Tevet im Gespräch mit Thierry de Duve.

Die letzte EINBLICKE-Führung durch die Ausstellung

Neben der intensiven Auseinandersetzung in den begleitenden Vorträgen zu den beiden Künstlern, gibt es jeden Monat eine Führung mit der Kuratorin Dr. Verena Hein bzw. der Projektleiterin Sara Kühner. Der nächste und letzte Termin für diese speziellen Führungen steht am 24. Januar 2018 um 17 Uhr an und bietet die letzte Möglichkeit für einen tiefen Einblick in die Arbeiten von Efrat Natan und Nahum Tevet.

 


Beitragsbild & letztes Bild: Sebastian Gabriel
restliche Bilder: Christin Büttner

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