Momentan können Sie sich die aktuelle Ausstellung „Stimmen“ von Maya Schweizer online anschauen! Gemeinsam mit der Kuratorin der Ausstellung, Sabine Schmid, hat Maya Schweizer ein Filmprogramm zusammengestellt, das in vier Teilen gezeigt wird. Diese Woche stellen wir den vierten Teil des Filmprogramms vor, der für die Dauer von einer Woche im Rahmen von #STUCKATHOMEMVS auf unserem Youtube-Kanal abrufbar ist.
A Tall Tale
Video, 16ʹ 30ʹʹ, 2017
„Vielleicht hätte allerdings ein scharfprüfender Blick einen kaum wahrnehmbaren Riß entdecken können, der an der Frontseite des Hauses vom Dach im Zickzack die Mauer hinunterlief, bis er sich in den trüben Wassern des Teiches verlor“, so der Erzähler, als er im Haus Ushers ankommt und eine Parallele zwischen dem irischen Schauplatz von Maya Schweizers Film und Poes klassischer Horrorgeschichte eröffnet (Edgar Allan Poe, Der Untergang des Hauses Usher, 1839). Auch Orson Welles und andere Geister der Filmgeschichte scheinen die Zuschauer von A Tall Tale durch diese Landschaft aus Ruinen, Filmen und Filmruinen zu begleiten, die Gespenster und Feen heraufbeschwört.
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Und dort die Puschkinallee
Video, 25ʹ, 2018
Die Kamera zeigt von hoch oben einen Teil Berlins, in dem sich die Wege von Tourist*innen, Obdachlosen, Passant*innen und Polizist*innen kreuzen. Dann schweift der Blick in das Innere eines Raumes, und wir erkennen, wo wir uns befinden: Wir sind in einem Wachturm, von dem aus einst das Niemandsland zwischen Ost und West kontrolliert wurde. Im Hintergrund hören wir Radiosendungen, die Zeit und Raum überbrücken – so wird das Regime im Off transformiert, während sich der Blick auf disziplinarische Architekturen verändert. Das gesamte Szenario verbindet metaphorisch das architektonische und soziale „Innen und Außen“ und enthüllt unsere Gesellschaftsordnung als historisch geschichtete Machtverhältnisse, bestehend aus Abgrenzungen, Zurückweisungen und Übergängen.
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