Eröffnung der Ausstellung NEVIN ALADAĞ. SOUND OF SPACES

Am 28. Oktober eröffneten wir die Ausstellung NEVIN ALADAĞ. SOUND OF SPACES bei uns in der Villa Stuck. Mit einer Auswahl an Installationen, Skulpturen, Textilien, Videoarbeiten und Performances präsentieren wir nun die bisher umfassendste Einzelausstellung der international renommierten Künstlerin.

Seit den 1990er-Jahren beschäftigt sich Nevin Aladağ intensiv mit Musik und Klang als Mittel der bildenden Kunst. „Die Ausstellung SOUND OF SPACES zeigt die enorme Vielfalt an Möglichkeiten, die Nevin Aladağs künstlerische Auseinandersetzung mit Musik ausmacht. Der Titel der Ausstellung bringt dabei ein wiederkehrendes Interesse zum Ausdruck, das den Klängen unterschiedlicher Räume und Resonanzkörpern gilt.“ erläutert Kuratorin Helena Pereña. „Die Musik ist nicht eintönig und wiederholt sich nicht, weil ich sie improvisiert und experimentell einsetze.“ ergänzt Nevin Aladağ. So legt sie immer wieder überraschende Wahlverwandtschaften offen, die eine Vielfalt an Assoziationen in Gang setzen. 

Sound of Spaces in der Villa Stuck zeigt hauptsächlich Arbeiten, die in den letzten Jahren entstanden sind, im Dialog mit älteren Werken. Die Zusammenstellung verdeutlicht wiederkehrende Motive und Strategien, die sich – ganz nach dem Prinzip der einzelnen Arbeiten – gegenseitig kommentieren, um Neues hervorzubringen. Dadurch entsteht im gesamten Haus, von den Historischen Räumen über den privaten Wohnbereich Franz von Stucks bis in das Neue Atelier eine scharfsinnige und humorvolle „Partitur“.

„Das beste in der Musik steht nicht in den Noten“ – So war die Eröffnung am 27. Oktober

Mit Reden von Direktor Michael Buhrs, Stadtrat Roland Hefter und Kuratorin Helena Pereña, mit Musikperformances des NKM München und mit vielen Gesprächen feierten wir die Eröffnung der Ausstellung SOUND OF SPACES.

Direktor Michael Buhrs begrüßte die Gäste und dankte insbesondere der Künstlerin und der Kuratorin sowie dem ganzen Team des Museum, den Partner*innen und Leihgeber*innen und dem Studio der Künstlerin für die tolle Zusammenarbeit und das Ermöglichen dieser Ausstellung. Abschließend wünschte er einen „klangvollen Abend“ in der Villa Stuck. 

Roland Hefter, Stadtrat der Landeshauptstadt München bezog sich in seiner Rede auf ein Zitat des österreichischen Komponisten Gustav Mahler: „Das beste in der Musik steht nicht in den Noten“. Er denke, dass die Bedeutung dieses Satzes nach dem Besuch dieser Ausstellung sehr viel hergebe.

„Wie klingt eigentlich die Villa Stuck?“ fragte Kuratorin Helena Pereña. Diese Frage wird in unserer Ausstellung SOUND OF SPACES gestellt. Sie führte aus: „Sie werden vielfältige Eindrücke zu sehen und zu hören bekommen, die sicherlich bei jedem zu unterschiedlichen Gedanken führen, die Möglichkeiten sind grenzenlos.“ Nevin Aladağ arbeitet immer mit visuellen und akustischen Eindrücken, die sich gegenseitig ergänzen, um etwas neues hervorzubringen. Sie denke, dass die offene Struktur der Werke darauf angelegt ist, dass jede*r Besucher*in sich in irgendeiner Form darin wiederfindet, um im nächsten Augenblick Teil der Verwandlung zu werden.

Viele von Aladağs Arbeiten drehen sich um die Fähigkeit des Körpers, Klänge zu erzeugen, indem unterschiedliche Menschen mit den Händen oder mit den Füßen kurze Stücke vorführen. Ihre neueste Arbeit „Body Instruments“ (2021), ein Kostüm mit Schellen, Trommeln und Akkordeons, wurde im Rahmen einer Performance vor Ort aktiviert und nahm alle Besucher*innen mit zu einem ersten Rundgang durch die Ausstellung.

Die Highlights

Music Rooms – Möbelstücke werden zu Instrumenten

Der Rundgang im Innenbereich beginnt in den Räumen Franz von Stucks. Leise fügen sich dort einzelne Skulpturen in das historische Ambiente ein, die erst auf den zweiten Blick als die Möbel-Instrumente der „Music Rooms“ (2014-2017) erkannt werden. Die Künstlerin hat Möbelstücke und Alltagsgegenstände, die sie auf Flohmärkten gezielt für ihren Zweck sucht, zusammen mit Instrumentenbauer*innen umgewandelt. Bei der Auswahl sei ihr wichtig, dass die Möbel den visuellen und akustischen Anforderungen genügen – dass „die Qualität des Holzes so gut ist, dass der Zug der Saiten, die zwischen die Lehnen gespannt werden Stand halten, dass die Möbel zueinander gut passen und, dass die Form der Möbel so ausgewählt ist, dass ich sie für die verschiedenen Instrumente auch umfunktionieren kann.“ Eigens für die Villa Stuck hat die Künstlerin eine goldene „Frame Harp“ entwickelt, die Stucks Gemälden mit musikalischem Sujet gegenübersteht. 

Resonators – Die Klangskulpturen

In dem Saal sind auch neue Klangskulpturen ausgestellt, die architektonisch verankert sind, und eine weitere Entwicklung von „Resonating Space Mannheim“ (2020-2021) darstellen. So zieren Trommelelemente die Wände, während Glocken, Harfe und Gitarre an den Ecken angebracht sind. Der Klang im Raum steht hier im Fokus der künstlerischen Aufmerksamkeit. Aladağ entwirft Klangskulpturen, die meist einer bestimmten Instrumentenfamilie zuzuordnen sind oder mehrere miteinander kombinieren. Als Ausgangspunkt dienen der Künstlerin Instrumente unterschiedlicher Herkunft, die sie zu geometrischen und fantasievollen Formen kombiniert. Die Ergebnisse erinnern teilweise formal an die Klassische Moderne, teilweise regen sie zu konzeptuellen Assoziationen an. So überträgt sie in „Resonator Wind“ die Idee einer Luftblase in eine sphärische Form, um den Blasinstrumenten, die darin vereint sind, ein gemeinsames Gehäuse zu geben.

Die „Musik Rooms“ sowie die „Resonators“ werden in monatlichen Performances durch Musiker*innen des NKM, Neuen Kollektiv München, musikalisch aktiviert und bespielt.

Die Ausstellung NEVIN ALADAĞ. SOUND OF SPACES läuft noch bis zum 20. Februar 2022 – wir freuen uns auf euren Besuch! 

 

 

 

 

 

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