Archiv für die Kategorie ‘Artists on the blog’

Worte zur Eröffnung: Otto Künzli für Lisa Walker

Otto Künzli

Am 4. März hielt Otto Künzli eine Rede zur Eröffnung der Ausstellung She Wants to Go to Her Bedroom but She Can’t Be Bothered. 30 Jahre Schmuck von Lisa Walker. Wir veröffentlichen diese Rede hier auf dem Blog in einer von Otto Künzli überarbeiteten Version.
 
Otto Künzli leitete von 1991 bis 2014 den Lehrstuhl für Goldschmiedekunst und die Klasse für Schmuck und Gerät an der Akademie der Bildenden Künste München. Lisa Walker war von 1995 bis 2001 Studentin bei Otto Künzli, zuletzt als Meisterschülerin.
 
Die Zitate von Lisa Walker stammen aus der Publikation An unreliable guidebook to jewellery by Lisa Walker, 2019 herausgegeben von Kate Rhodes und Nella Themelios für die RMIT Design Hub Gallery, Melbourne.

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Richard Jackson: der, der mit dem Auto kam.

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Er kam mit viel Lärm und noch lauter verabschiedet er sich.

Richard Jackson, der, der ein ganzes Auto in die Villa Stuck schaffte, zwei Bälle an die Reifen steckte und somit kübelweise Farbe an die Wände klatschte. Der im neuen Atelier ein einmaliges, zwölf Meter langes Wall Painting anbrachte, dessen Lebensdauer jedoch nur noch bis kommenden Sonntag anhält. Der den kompletten Boden der Ausstellungsräume auslegen ließ, um mit Farbe zu klecksen und spritzen zu können, wie es ihm gefällt.

Nun geht er. Und wir machen jetzt erstmal zu, um die Spuren seines Besuchs zumindest oberflächlich zu beseitigen – denn bleiben wird er ja immer ein bißchen, der Richard – so wie sicher auch der eine oder andere versteckte Farbklecks. Weiterlesen »

Artists on the Blog: 100 Drawings for Painting Projects


Richard Jacksons künstlerische Arbeit ist kein Zufall. Wir haben zwar von Farbexplosionen gesprochen, von allgegenwärtigen Farbklecksen, von gewaltigen Malmaschinen, die sich quasi verselbstständigen und dafür sorgen, dass das Bunt überallhin gelangt – auch dahin, wo es womöglich nicht geplant war. Die Wahrheit ist aber auch: Richards Werke sind methodisch durchdacht, ausgeklügelt und in ihrer Vielfalt aufgezeichnet.

Eine der großen Entdeckungen der Ausstellung „Ain’t Painting a Pain“ befindet sich im Zwischengeschoss: es sind Jacksons „One Hundred Drawings for Painting Projects“. Hier kann man Richards Entwürfe, Ideen und – warum nicht – auch so manche Verrücktheit des Malers bestaunen – nicht ohne eine Prise seines Humors, den er hier durch die Noten, die er sich selber gibt, zum Vorschein bringt.

Kurator Dennis Szakacs erzählt im Podcast mehr dazu. Weiterlesen »

Artists on the Blog: Richard Jackson’s „Stacked Paintings“

5050 Leinwände, eine auf der anderen gestapelt. Jede einzelne hat Richard gemacht – zuerst den Rahmen gebaut, mit der Leinwand bespannt, festgenagelt. Dann angemalt und gestapelt – und das keineswegs nach zufälliger Anordnung. Mit seinen „5050 Stacked Paintings“ nimmt Richard Jackson die Kunst ganz von der Wand, ganz aus dem Rahmen, und stellt sie massiv – und massenweise – auf den Boden.

Solche Arbeiten hat Richard während seiner Karriere mehrmals hergestellt. Zuerst waren es 1000, dann zweimal 800, dann 5050, und immer wieder neue Leinwände, neue Bilder, neue Stapel.

Wieso er sich das antut? Weiterlesen »

Richard Jackson: der Mann, die Frau. Und diese Trichter.

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Da sind sie, splitternackt, mitten in den Historischen Räumen, und schockieren die Besucher.

Sie, in sattem Pink, im Raucherzimmer der Männer. Er, strahlend in Blau, in der Frauenbibliothek. Kopfüber. Und ja, der Trichter steckt genau dort, wo man ihn nicht sehen möchte.

Richard Jacksons Upside Down Man und Upside Down Woman stehen nicht nur selbst auf dem Kopf, sie stürzen, ähnlich wie es die Wall Paintings mit der Malerei tun, jegliche Konvention der Körperdarstellung um.

Kurator Dennis Szakacs erklärt uns im Podcast, was es mit den beiden provokanten Werken auf sich hat. Weiterlesen »

Warum da Blätter am Boden rumliegen. Untitled (2011).

Betritt man den ersten Raum der siebten Ricochet Ausstellung, weiß man nicht so recht wohin, mit seinen Füßen. Man möchte ja ausweichen, aber das geht wohl nicht. Soll man da jetzt wirklich quer hineinlaufen, die zarten Stoffblätter zertrampeln, die wie durch einen Windstoß hergefegt am Boden liegen? Weiterlesen »

Artists on the Blog: Richard Jacksons Wall Paintings

 richard jackson wall paintings

Die ältesten Arbeiten Richard Jacksons, die in der Retrospektive „Ain’t Painting a Pain“ zu sehen sind, sind die Wall Paintings. Mit diesen Werken aus den 1970er und 1980er Jahren beginnt der amerikanische Maler, sich von den technischen und stilistischen Konventionen der Malerei abzukehren.

Dies tut er, schon in diesen frühen Jahren so wie auch immer radikaler in seinen späteren Arbeiten, auf seine ganz eigene, geistreiche Weise: er stellt die materiellen Eigenschaften der Maltechnik auf den Kopf. So schiebt Jackson bei seinen »Wall Paintings« Leinwände quer über die Wände der Ausstellungsräume. Die Leinwand selbst wird zum Mittel des Farbauftrags und es ergeben sich dadurch abstrakte Wandmalereien von hoher grafischer Wirkkraft und eindrucksvoller Formenvielfalt. Weiterlesen »

Theater als Mutterleib – Kieslers „Endless Theatre“


Unsere Sonderausstellung „Die Kulisse Explodiert: Frederick J. Kiesler, Architekt und Theatervisionär“ neigt sich dem Ende zu: Noch bis Sonntag kann man in Kieslers futuristisch-utopische Welten eintauchen, seine Skizzen und Modelle bewundern, seine futuristischen Drehbücher bestaunen. Weiterlesen »

Brötchen für Kiesler

Frederick J. Kiesler war ein großer, vielleicht sogar der größte Theaterutopist seiner Zeiten: Er war der erste, der ein futuristisches Modell der „Raumbühne“ tatsächlich erbauen ließ, er schuf Modelle für innovative Theatertechniken und zeichnete visionäre Städte und Räume der Zukunft. Trotzdem musste er auch „seine Brötchen verdienen“ und arbeitete in den Jahren zwischen 1933 und 1957 für die Juilliard School of Music als Chefbühnenbildner. Weiterlesen »

Portraits von der Straße

Martin Brand und seine Ricochet-Ausstellung sind bei uns in der Villa am 25. April aufgeprallt.
Seine Videoinstallation „Portraits of Young Men“ besteht aus vierzig Portraits von jungen Männern, die er auf der Straße angesprochen hat. Dabei handelt es sich jedoch nicht um Fotos, sondern um Videoaufnahmen, in denen jeder Portraitierte zwei Minuten schweigend in die Kamera schaut. Martin Brand erzählt uns für unsere „Artists on the Blog“-Rubrik, wie und warum es zu diesem Werk gekommen ist.
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